Blended

Das Blending in der Whisky-Herstellung ist eine Erfindung, die erst aus der neueren Zeit stammt – die Kunst des Blending ist bei weitem nicht so alt wie die Whisky-Herstellung selbst, auch wenn man das manchmal anders hört. Blends sind dabei ein Verschnitt aus mehreren unterschiedlichen Whiskys, um einen ganz besonderen, typischen Geschmack zu kreieren. Der erste, von dem man sicher weiß, dass er dieses Verfahren professionell angewandt hat, ist Andrew Usher, der kurz vor seinem Tod 1855 zum ersten Mal einen echten Blend-Whisky auf den Markt brachte.

Blended Malts, Blended Grains und Blended Scotchs

Beim Verschnitt kann man entweder unterschiedliche Whiskys vom selben Typ mischen – man erhält dann entsprechend Blended Malts oder Blended Grains, man kann aber auch einen Grain-Whisky mit mehreren Malts verschneiden und erhält so Blended Scotchs. Die bekannte Marke Ballantines ist etwa ein Beispiel für einen Blended Scotch. Blended Grains sind dagegen sehr selten – die einzige derzeit etwas bekanntere Marke ist der Hedonism.

Die nachfolgende Lagerung ist entscheidend für das geschmackliche und qualitative Ergebnis

Nach dem bei einem Blended Scotch oft bis zu 50 Sorten mit einem einzelnen Grain-Whisky verschnitten werden, kommt der Lagerung nach dem Verschneiden eine wichtige Bedeutung zu. Einerseits muss dem Whisky so lange Zeit zum Reifen gelassen werden, dass sich die einzelnen Geschmacksnoten sich auch wirklich harmonisch miteinander verbinden und so ein geschmacklich abgerundetes Endergebnis bringen, andererseits spielt auch die Beschaffenheit der Fässer eine Rolle.

Der Geschmack des Fasses

Blends sollten immer in den gleichen Fässern gelagert werden, da diese mit der Zeit das Aroma der Geschmacksstoffe annehmen und bei der Lagerung langsam an den Whisky abgeben. Wurde in den Fässern also zuvor Unterschiedliches gelagert, erzeugt das auch deutlich unterschiedliche Geschmacksnoten beim Endprodukt – und das sollte gerade bei Blends nicht vorkommen. Einige besonders hochwertige Whiskys werden auch in Portwein-Fässern gelagert, und der Handelspreis für solche Fässer ist bereits in astronomische Höhen geklettert. Bei Blended Whiskys versucht man dagegen solche Vor-Aromen möglichst zu vermeiden, da ihr geschmacklicher Einfluss auf das nie ganz vorhersagbar ist.